KLEVE-REICHSWALD
Die Limesstraße – Hauptverkehrsachse im Rheintal
Im Reichswald bei Kleve befindet sich der außergewöhnlich gut erhaltene Straßendamm der Limesstraße, welche die Hauptverkehrsachse im Rheintal darstellte. Der Straßenabschnitt ist ein bedeutendes Beispiel für die hoch entwickelte römische Ingenieurskunst und ein Zeugnis der Bemühungen Roms, die zivilen und militärischen Plätze am Niedergermanischen Limes miteinander zu verbinden.

Bedeutung
Die Limesstraße war die Hauptverkehrsachse am linken Rheinufer, ähnlich der heutigen A 57. Sie verband die wichtigsten Militärorte und Zivilsiedlungen zwischen Remagen und der Nordseeküste. Vermutlich wurde der südliche Abschnitt bis zum heutigen Nijmegen (NL) bereits unter Augustus um 10 n. Chr., der nördliche Abschnitt, der vor allem die Kastelle im Rheindelta verband, erst ab dem Ende des 1. Jhs. n. Chr. gebaut.
Aufbau
Der Abschnitt der Limesstraße im Klever Reichswald zählt zu den besterhaltenen am Niedergermanischen Limes. Er ist ein bedeutendes Zeugnis für das hoch entwickelte Straßensystem in römischer Zeit. Der heute noch 7 m breite Straßendamm wurde durch einen Laserscan aus der Luft entdeckt. Er verläuft in Ost–West-Richtung entlang der Hangkante. Ausgrabungen haben gezeigt, dass Gräben die Trasse beiderseitig begrenzten. Mit 12 bis 15 m war sie etwa so breit wie heute eine dreispurige Straße. Der Straßendamm bestand aus mehreren Schichten Kies. Die hierdurch trockene und feste Fahrbahn war vor allem für schnelle Pferdekutschen und schwere Ochsenkarren wichtig. Fußgänger und Reiter nutzten meist die sandigen Bankette beiderseits des Straßendammes. Die Straßengräben markierten die Grenze zu privaten Feldern und Wiesen.